Das erste Konzil von Toledo (400). Ein philologischer und historischer Kommentar zur Constitutio concilii
JbAC Ergänzungsband Kl. R. 1
Die altkirchlichen Synoden sind grundlegend für die Herausbildung des Kirchenrechts. Am Beispiel der Kanones des ersten Toletanums (400), die zusammen mit den Beschlüssen der Synoden von Elvira und Arles eines der frühesten Dokumente des abendländischen Synodalrechts darstellen, wird ein Einblick in die frühe Genese des westlichen Kirchenrechts und in verschiedene Bereiche kirchlichen Lebens am Beginn des 5. Jahrhunderts gegeben. Im ersten Teil werden die Kanones in die altchristliche Rechtsgeschichte und die Kirchengeschichte Spaniens eingeordnet. Im Mittelpunkt stehen Aufbau und Form antiker lateinischer Konzilsakten, Synodalkanones und deren antiker Vorbilder, so daß ein vertieftes Verständnis für die strukturellen Besonderheiten der Akten des ersten Toletanums gewonnen wird. Der Kommentar, der Hauptteil der Arbeit, widmet sich der historisch-philologischen Analyse der Constitutio des ersten Toletanums (400), die aus einem Prolog, 20 Kanones und Unterschriftenliste besteht. An die Übersetzung der Texte schließt sich die Klärung syntaktischer und semantischer Probleme an. Daraufhin erfolgt nach Darlegung der Grundintention des jeweiligen Kanons dessen Einordnung in den rechtshistorischen Kontext. Im Blickfeld der Kanones stehen neben Bestimmungen für den Jungfrauenstand und die Liturgie vor allem klerikerrechtliche Beschlüsse. Im beschließenden dritten Teil werden die wichtigsten Beobachtungen und Erkenntnisse zusammengefaßt.
(Münster 2004)
Andreas Weckwerth